Viele Studien zeigen deutliche Unterschiede in den Noten und in den Empfehlungen der Lehrkräfte für die weiterführende Schulart nach der Grundschule von SchülerInnen mit und ohne Migrationshintergrund auf. Diese Unterschiede lassen sich nicht allein durch Leistungsunterschiede erklären. Daher haben wir uns die Frage gestellt, warum Lehrkräfte SchülerInnen unterschiedlicher Herkunft unterschiedlich beurteilen. Sind Beurteilungen von Lehrkräften womöglich durch
Stereotype verzerrt?
Stell Dir vor, Du bekommst die Diagnose, dass Du psychisch krank bist. Was passiert dann in Deinem Kopf und in Deiner Gefühlswelt? Bist Du erleichtert? Fühlst Du Dich verstanden und endlich in Deinem Problem bestätigt? Oder fühlst Du Dich vor den Kopf gestoßen? Bist Du verängstigt oder gar besorgt, ganz nach dem Motto: „Was soll‘n die Nachbarn sagen?“. Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf psychiatrische Diagnosen. Dennoch ist die Diagnosestellung notwendig für eine psychotherapeutische Behandlung und ein wichtiger Schritt zur Besserung.
Virtuelle Realität (VR) gilt seit Jahrzehnten als Revolution - nicht nur für Videospiele, sondern auch für verschiedenste Anwendungen im Trainings- und Schulungsbereich. In den letzten Jahren wird zunehmend ein weiterer Anwendungsbereich beforscht: Wie können wir VR nutzen, um die Mechanismen von Vorurteilen weiter zu untersuchen oder sogar abzubauen?
Oft treten wir anderen Menschen mit bestimmten Erwartungen gegenüber. Beispielsweise würden Sie von Ihrem stillen, zurückhaltenden Bekannten erwarten, dass er bei sozialen Anlässen lieber im Hintergrund bleibt. Was aber, wenn Sie ihn in einer Bar antreffen und er nicht mehr aufhört, zu reden – würden Sie daraufhin Ihren Eindruck von ihm komplett überdenken?
Das Impostor-Syndrom (auch: Hochstapler-Syndrom, Impostor-Phänomen) beschreibt Personen mit Schwierigkeiten, ihre objektiv messbaren Erfolge ihren Fähigkeiten (anstelle von Glück oder Zufall) zuzuschreiben. Sie leben in ständiger Sorge, als Betrüger oder Hochstapler entlarvt zu werden. Meist wird das Problem dem Individuum zugeschrieben, das dysfunktionale Verhaltensweisen und Persönlichkeitszüge zeigt. Aber welche Rolle spielt der gesellschaftliche, organisationale und soziale Kontext für das Phänomen?
Vorurteile werden meist nur als eindimensionale „positiv/negativ“-Einschätzungen behandelt. Wenn man genauer hinschaut, findet man jedoch, dass verschiedene soziale Gruppen ganz unterschiedliche Emotionen auslösen. Dies hat damit zu tun, welche Art von wahrgenommener Bedrohung sie für den Betrachter darstellen.
Ausgelöst durch die Tötung von George Floyd durch einen US-amerikanischen Polizisten am 25. Mai 2020 in Minneapolis (Minnesota) gibt es in den USA, in Europa und speziell auch in Deutschland eine zunehmende wissenschaftliche, öffentliche und politische Debatte um Rassismus - Der folgende Text versucht, verschiedene Aspekte der Diskussion aus sozialpsychologischer Perspektive zusammenzubringen. Der Fokus liegt dabei auf Deutschland, ein wenig auch auf Europa. Besonders wichtig erscheint mir, einer Antwort auf die Frage näher zu kommen, wie eine Gesellschaft ohne Rassismus oder zumindest mit weniger Rassismus aussehen könnte und welche Wege dorthin sinnvoll sind. Anmerkungen, Anregungen und Kritik sind willkommen.