Stellen Sie sich Angela Merkel in einer
Verhandlung mit Nordeuropäischen Führungspersönlichkeiten vor, alle sind Männer. Jetzt stellen Sie sich vor wie sie mit Südeuropäischen Repräsentanten über finanzielle Abhilfe diskutiert. In der ersten Situation ist es wahrscheinlicher, dass sie als Frau wahrgenommen wird; in der zweiten eher als Nordeuropäische Politikerin. Dieser Artikel untersucht wie der Kontext die Wahrnehmung und das Verhalten von Verhandlungen beeinflusst.

Ältere Arbeitnehmer berichten immer wieder, dass sie aufgrund ihres Alters benachteiligt werden. Obwohl seit langem über den demographischen Wandel diskutiert wird, scheint sich an der Situation älterer Menschen kaum etwas geändert zu haben. Woran liegt das? Warum halten sich so beharrlich negative
Stereotype über alte Menschen? Wir beschreiben, wie leicht
Stereotype aktiviert werden und welche Folgen ihre Anwendung in Unternehmen hat. Abschließend wird diskutiert, ob es möglich ist, negative Vorverurteilungen älterer Menschen zu vermeiden.

Am 11. September 2001 ereigneten sich die bis dahin schwersten Terroranschläge auf dem Boden der Vereinigten Staaten mit fast 3000 Toten. Die Auswirkungen von 9/11 waren tiefgreifend und weltweit unter anderem in einem angespannten politischen Klima sowie in Veränderungen der Einstellungen und des Verhaltens gegenüber Muslimen spürbar. Dieser Beitrag beschäftigt sich damit, wie Gefühle der Bedrohung zu
Angst gegenüber Fremden sowie Vorurteilen führen können.

Blondinen sind dumm, Ausländer sind faul und Frauen können kein Mathe. Andauernd begegnen wir in unserem Alltag solchen Aussagen, auch wenn die meisten Menschen diese Aussagen natürlich nicht ernst nehmen würden. Trotzdem verhalten wir uns gegenüber anderen oft so, als wären sie Mitglied einer bestimmten Gruppe und nichts anderes. Die Grundlagen für diese Verhaltensweisen sind
Stereotype und
Vorurteile.
Stereotype sind subjektive Vorstellungen über die Eigenschaften, Einstellungen und Verhaltensweisen von Mitgliedern einer bestimmten Gruppe. Es handelt sich dabei um Übergeneralisierungen, wobei den Mitgliedern einer Gruppe bestimmte Eigenschaften nur deswegen zugeschrieben werden, weil sie Mitglied dieser Gruppe sind.

„Frauen können nicht Auto fahren“ – Ein sexistisches Vorurteil, da wären sich die meisten sicher einig.  Aber „Frauen sind fürsorglich“? Ist das nicht nur ein nettes Kompliment? Auf den ersten Blick erscheinen solche Geschlechterstereotype harmlos. Doch auch vermeintlich positive
Vorurteile gegenüber Frauen können dazu beitragen, traditionelle Rollenbilder zu zementieren und die Statusunterschiede zwischen den Geschlechtern aufrechtzuerhalten.

Schulnoten geben nicht nur SchülerInnen Rückmeldung über ihren aktuellen Leistungsstand, sie bestimmen auch die Chancen auf Studienplätze sowie den Erfolg von Bewerbungen. Die Frage, ob Lehrkräfte unabhängig vom
Geschlecht bewerten, ist daher sehr wichtig. Traditionell stehen beim Thema Geschlechterfairness meist Benachteiligungen von Mädchen im Vordergrund. In den letzten Jahrzehnten wurde in den Medien jedoch viel diskutiert, ob das Schulsystem Jungen benachteilige. Dieser Artikel fasst den Stand der Forschung, ob Schulleistungen von Mädchen und Jungen unterschiedlich benotet werden, zusammen.

Klischees machen auch vor Bewerbungen nicht halt.
Stereotype beeinflussen, wie geeignet wir BewerberInnen finden – unabhängig von ihrer Qualifikation.  Forschung über
Stereotype offenbart, wie das Schubladendenken den Blick auf Personen verändert. Aber es gibt Wege, wie man eigene
Stereotype hinterfragen und sich im Alltags- und Berufsleben weniger von ihnen beeinflussen lassen kann. 

Wenn wir an eine typische Führungskraft denken, fallen uns meist
stereotyp männliche Eigenschaften wie Durchsetzungsfähigkeit und Dominanz ein. Zeigen Frauen in Führungspositionen solch typisch männliche Eigenschaften, erfüllen sie die Erwartungen an eine Führungskraft, verletzen jedoch zugleich gesellschaftliche Erwartungen, wie sich eine Frau typischerweise verhalten sollte. In der Folge werden ihnen
stereotyp weibliche Eigenschaften wie Wärme und Fürsorge abgesprochen, und sie werden als weniger sympathisch wahrgenommen (Backlash-Effekt). Dieser Artikel gibt einen Überblick über Hindernisse, mit denen weibliche Führungskräfte konfrontiert sind, und diskutiert mögliche Strategien, diesen zu begegnen.

Hat Ihr Kind wieder einmal eine schlechte Note erhalten, obwohl es gut vorbereitet schien? Oder kennen Sie das aus Ihrer eigenen Schulzeit? Und stellt sich Ihnen da manchmal die Frage, wie fair die Notenvergabe der Lehrerin oder des Lehrers eigentlich ist? Mit der Frage, wie angemessen Lehrkräfte die Leistungen ihrer SchülerInnen beurteilen können, beschäftigen sich auch WissenschaftlerInnen intensiv, spätestens seit der Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse im Jahr 2001. Erforscht wird dabei auch, ob manche SchülerInnen systematisch benachteiligt werden, etwa aufgrund ihrer familiären Herkunft.

Würden Sie sagen, dass Sie auf alle Menschen gleich reagieren, ungeachtet ihrer Herkunft? Viele Menschen würden diese Frage mit „Ja“ beantworten. Entgegen dieser Annahme behauptete Hillary Clinton im Wahlkampf 2016, dass alle Menschen implizite
Vorurteile hätten. Aber was sind implizite
Vorurteile? Woher kommen sie? Hat sie wirklich jeder? Warum unterscheiden sie sich von dem, was wir sagen? Und sind wir ihnen unbewusst ausgeliefert? Mit diesem Artikel wollen wir Ihnen einen ersten Einblick in eins der umstrittensten Forschungsgebiete der Sozialpsychologie geben.