Aufschiebeverhalten im Studium, Beruf und Alltag ist weit verbreitet. Viele von uns haben es schon einmal selbst erlebt. Anstatt endlich für eine wichtige Prüfung zu lernen, die unliebsame Steuerklärung zu bearbeiten oder wichtige Entscheidungen zu treffen, schieben wir diese Dinge vor uns her und widmen uns lieber angenehmeren Beschäftigungen. Geht aufschiebendes Verhalten mit negativen Gefühlen und Gedanken einher und drohen schwerwiegende Folgen, spricht die Psychologie von
Prokrastination. Dabei handelt es sich weder um Faulheit noch um reine Willensschwäche, sondern um eine ernstzunehmende Arbeitsstörung für deren Behandlung es inzwischen erfolgreiche Interventionen gibt.

Eine wichtige Aufgabe steht an, aber anstatt sie anzufangen, findet sich plötzlich ganz dringend etwas anderes zu tun. Gleichzeitig schleicht sich das schlechte Gewissen an. Das fühlt sich unangenehm an, insbesondere, wenn man das Gefühl hat, eigenen Erwartungen nicht gerecht zu werden. Dieses Phänomen wurde in einer aktuellen Studie von Lischetzke et al. (2024) untersucht. Sie erforschten, inwiefern Prokrastination die Beziehung zwischen perfektionistischem Streben und Wohlbefinden beeinflusste. 

Die meisten Menschen wissen wohl, dass Schlaf wichtig ist, und kennen die Folgen von zu kurzen Nächten. Dennoch schieben viele das Zubettgehen von Zeit zu Zeit auf, obwohl sie schon müde sind und schlafen könnten. Warum also zögern wir manchmal wider besseres Wissen die Nachtruhe hinaus? Dieser Beitrag liefert Erklärungsansätze.