Nie war Selbstdarstellung so einfach wie heute, zu Zeiten des Web 2.0. Die NutzerInnen gestalten die Inhalte aktiv mit und haben Raum für die Darstellung ihrer eigenen Person sowie für kleinere oder größere Identitätsexperimente. Auf sozialen Netzwerkseiten erhalten wir andauerndes und unmittelbares Feedback auf die Präsentation unseres Selbst. Entgegen der Befürchtungen vieler Eltern und Pädagogen kann die (aktive) Nutzung sozialer Netzwerkseiten positive Konsequenzen für die Selbstwahrnehmung haben.
Die meisten Menschen fragen sich im Laufe ihres Lebens: „Wer bin ich?“ Vor allem im Kontakt und Vergleich mit anderen Menschen werden wir mit dieser Frage konfrontiert – sie wird uns dann oft erst überhaupt bewusst. Wie beschreibst Du Dich dann? Vielleicht: „Ich bin neugierig, kreativ, ehrgeizig“. Oder eher: „Ich bin Sohn, Freundin, Vorgesetzte“. Das eigene Selbstverständnis ist jedoch kein Zufall. Vielmehr spiegelt es wider, wie eine Person in ihrer soziokulturellen Umwelt geprägt worden ist.