Die Rechtspsychologie befasst sich mit psychologischen Phänomenen, die Relevanz für das Rechtssystem haben. Sie ist bestrebt, Antworten auf Fragen zu finden, wie: Wann und warum irren sich AugenzeugInnen?, Wie können wir LügnerInnen enttarnen? oder Was lässt Menschen mit psychopathischen Persönlichkeitszügen zu Kriminellen werden? Diese und andere rechtspsychologische Themen finden in Filmen und Unterhaltungsserien seit jeher viel Aufmerksamkeit.

Überzeugende LügnerInnen sind meisterhafte MärchenerzählerInnen. Über welche Fähigkeiten müssen sie verfügen, um andere erfolgreich „hinters Licht zu führen“? Der folgende Artikel gibt einen Überblick zu aktuellen Forschungsergebnissen und zeigt Konsequenzen für die Praxis auf.

Immer wieder wird in der psychologischen Forschung Täuschung verwendet – z. B. wird vorläufig ein anderes Untersuchungsziel vorgegeben oder Teilnehmende erhalten zunächst eine falsche Rückmeldung über ihre Leistungen, bevor sie bei Studienabschluss letztendlich aufgeklärt werden. Aber ist es in Ordnung, für Forschungszwecke zu „lügen“? Und wie wirkt sich das auf die Studienteilnehmenden aus?

Ein wenig Flunkern hier, eine kleine Lüge da – es ist wohl noch kein Kind groß geworden, ohne zumindest einmal ein wenig an der Wahrheit gerüttelt zu haben. Und das ist auch ganz normal, denn das Erzählen von Unwahrheiten ist ein natürlicher Teil des Entwicklungsprozesses – doch wem gegenüber flunkern Kinder eher: ihren Eltern oder doch eher Fremden?